STANDING OVATION ZUM ABSCHIED
Standing Ovation zum Abschied
Ballwil: Musikgesellschaft und Musikschule konzertierten gemeinsam
Grosser Publikumsaufmarsch, musikalische Höhenflüge und ein rauschender Schlussapplaus: Bei seinem letzten Auftritt mit der Musikgesellschaft Ballwil zeigten sich nochmals die Qualitäten ihres Dirigenten Paul Wermelinger, aber auch die hohe Wertschätzung, die er weit über die eigenen Reihen hinaus genoss.
Während gut 22 Jahren hat Paul Wermelinger die Musikgesellschaft Ballwil (MGB) erfolgreich geleitet und dabei viel Aufbauarbeit geleistet. Nun übernimmt er die Direktion der Musikgesellschaft Alpnach. In Ballwil lässt man ihn ungern ziehen, wie es auch MGB-Präsident Michael Oehen in seinen Dankesworten spüren liess. Und als dann der scheidende Dirigent als Zugabe den Hit „My Way“ selber auf dem Saxo-phon intonierte, sekundiert von den langjährigen Weggefährten Werner Häberli (Trompete) und Alois Horat (Euphonium), war das Publikum nicht mehr zu halten und spendete langanhaltenden Applaus. Mit einer stehenden Ovation dankte es dem Dirigenten für sein Wirken.
Festlicher Auftakt
So gestaltete sich das ganze Kirchenkonzert in vorweihnachtlicher Zeit zu einem eindrücklichen Finale. Das abwechslungsreiche Programm bot allen Registern und mehreren korpseigenen Solisten Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Ansage besorgte, nach rund zwölf Jahren ebenfalls zum letzten Mal, Madeleine Stadelmann – wie immer informativ und sympathisch. Zum Auftakt schuf der „Hymnus Pastorale“ von Bert Appermont eine festliche Stimmung; in der Pfarrkirche mit ihrer ausgezeichneten Akustik konnte sich der grosse Bläserklang voll entwickeln.
Faszinierende „Bergmusik“
Mit „Alpina Saga“ von Thomas Doss folgte ein erster musikalischer Schwerpunkt. Lyrische Passagen, an idyllische Alpenbilder erinnernd, standen in kontrastreichem Wechsel mit dramatischen Momenten, die der entfesselten Natur Ausdruck verliehen. Ein von Alphornklängen inspiriertes Motiv wurde instrumental und vokal weiter-gesponnen. Die Musikantinnen und Musikanten bewährten sich dabei auch als stimmsichere Sänger und meisterten die anspruchsvolle zeitgenössische Original-komposition mit Bravour. Ebenso gefielen das optimistisch gestimmte Konzertstück „Orbis“ von Kevin Houben, das eingängige „Danny Boy“, ein irisches Liebeslied, arrangiert von Warren Barker“, die Variationen über Franz Schuberts „Forelle“ von Robert v. Beringen und das Medley „Magic of Ballet“ von Charles Michiels.
Farbtupfer der Musikschule
Zur musikalischen Vielfalt trugen die Intermezzi der Musikschule Ballwil wesentlich bei, die damit ihr Jubiläumsjahr (40 Jahre) auf schöne Weise abschloss. Ein jugendliches Streichquartett spielte sehr ansprechend Musik von Henry Purcell und W. A. Mozart, zwei junge Frauen überraschten mit ausdrucksstarken Eigenkompositionen für Gesang und Klavier, ein Posaunenquartett brachte mit „Oh when the Saints“ gekonnt jazzige Elemente ins Spiel. Schliesslich vereinigten sich Musikgesellschaft und Musikschüler zur gemeinsamen Wiedergabe von „Luegit vo Bärge und Tal“ in einem stimmigen Arrangement von Gilbert Tinner. Das war Musik, die zu Herzen ging.
LUZERNER KANTONAL MUSIKTAG 2012 IN AESCH
Die Musikgesellschaft Ballwil nahm am Sonntag, 10. Juni 2012 am Luzerner Kantonalen Musiktag in Aesch teil. An einem Musiktag wählt der Verein das Vortragsstück selber aus. Es gibt keine Rangierung jedoch ein Gespräch mit einem Fachexperten.
Bereits um 10.00 Uhr trug die MG Ballwil ihr Stück Robinson Crusoe dem Experten und dem Publikum vor. Das anschliessende Gespräch mit dem Fachexperten war erfrischend und aufschlussreich. Humorvoll und lebendig lobte er die gelungenen Passagen, musste aber auch da und dort wohlwollende Kritik anbringen. Aber das gute Ergebnis bestätigte Paul Wermelinger in seiner Funktion als Dirigenten. Dass die Harmonie im Verein beim Musizieren zum Tragen kommt, mochte ebenfalls erfreuen.
Kurz vor drei Uhr standen die Musizierenden in Reih und Glied. Mit dem Walliser Marsch ging es auf die von zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer gesäumte Marschmusikstrecke. Der sehr gute 2. Rang in der Stärkeklasse 2 Harmonie entschädigte für die militärischen Marschmusik-Proben sowie das Schwitzen auf der Strecke.
Bei geselligem Beisammensein klang das Fest unter den Obstbäumen aus.
Die Musizierenden geniessen nun die verdienten Sommerferien und sind Anfang September am Katerfäscht wieder im Einsatz.
111 – DAS ANDERE JUBILÄUM
Unter dem Titel „111 – das andere Jubiläum“ wagte sich die Musikgesellschaft Ballwil für einmal musikalisch an Neues – eben Anderes. Für die Jahreskonzerte engagierte man einen prominenten Moderator. Zudem wurde zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Ballwiler Sängerin begleitet.
Zum Auftakt des Konzerts ertönte die Fanfare „A Salute from Lucerne“ von Christoph Walter.
Und dann betritt er die Bühne – Sergio Sardella, Comedian und Gewinnerdes Jury- und des Publikumspreises bei den Swiss Comedy Awards 2011. Mit südländischen Charme und viel Temperament führte Sergio Sardella durchs abwechslungsreiche Programm. Die unterschiedlichen Werke weckten Erinnerungen an vergangene Highlights der Musikgesellschaft Ballwil. So verwies zum Beispiel das Stück „The Clowns“ auf das 90-Jahr-Jubiläum und dem Konzert der Musikgesellschaft in einem Zirkuszelt, während das Stück „El Barca“ wegen eines Vereinsausfluges nach Spanien ins Programm aufgenommen wurde.
Sergio Sardella verstand es hervorragend, kleine Begebenheiten aus dem Vereinsleben blumig und wortreich auszuschmücken. Aber auch Alltagssituationen aus der Vergangenheit und der Gegenwart schmückte er bis ins kleinste Detail aus und übertrieb es dann ins Absurde! Da bleibt vor allem das ausführlich geschilderte „Drama“ um die Vorbereitungen von Campingferien mit der Familie Sardella in Italien in bester Erinnerung: Köstlich die detaillierten Ausführungen, gestenreich und mimisch – typisch italienisch eben!
Mit „The Way we were“ verzauberte Jana Klaus, die junge Sängerin aus Ballwil, das Publikum. Die angehende Lehrerin sang im Chor von Fabienne Louves in der Sendung „Kampf der Chöre“. Dass sie viele verschiedene Musikstile beherrscht, bewies sie mit Liedern aus „A Tribute to Ray Charles“.
Mit dem Lied „Nimm dir chli Zyt“ wurde das etwas andere Jubiläum abgeschlossen.